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Birte Gabriel

Ärztin aus Berufung

Beruflicher Werdegang

2023

Praxiseröffnung in Henstedt-Ulzburg

2020-2022

Weiterbildung in der Kinder- und Jugendmedizin

2013-2019

Studium der Humanmedizin an der Universität Hamburg

Approbation im Dezember 2019

2006-2008

Weiterbildung zur Fachkauffrau für Büromanagement

2004-2005

Ausbildung zur Bürokauffrau

Portrait Birte Gabriel - Privatärztin für ADHS, Autismus und Neurodiversität
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Mitgliedschaften in Berufsverbänden und Vereinen

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  • Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)
  • Autismus Deutschland e. V.
  • ADHS Deutschland e. V.
  • Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e. V.
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Die Geschichte vom Alien

Als ich im Februar 2018 zum Auswertungsgespräch meiner Autismus-Diagnostik ging, war mir nicht klar, dass mich dort einer der wichtigsten AHA-Momente meines Lebens erwartete. Nachdem der Arzt mir verkündete, dass neben meinem mir bereits bekannten ADHS auch eine Autismus-Spektrum-Störung vorhanden war, stellte ich ihm eine mir seit 2001 auf der Seele brennenden Frage. Und er wusste die Antwort. ​Dazu muss ich jedoch noch etwas weiter ausholen. Mein Leben war seit ich denken kann geprägt von Ausgrenzung und dem Gefühl, nie wirklich dazu zugehören. Egal ob in der Schule, beim Sport, in Freizeitgruppen oder später bei der Arbeit. Ich habe nie wirklich verstanden, warum ich immer zum Außenseiter wurde. Mit 16 Jahren durfte ich die einmalige Erfahrung machen, sechs Monate auf eine High School in Kanada gehen. Als wäre das an sich nicht schon eine unbezahlbare Erfahrung, durfte ich auch die Erfahrung machen, wie es ist in einer "heilen Welt" zu leben. Ich lebte in einer Gastfamilie, hatte neben meinen Gasteltern zwei jüngere Gastgeschwister und wurde wie ein vollwertiges Mitglied in die Familie integriert. Ich war in der Schule beliebt und auch ein anerkanntes Mitglied meiner Softball Mannschaft. Ich hatte viele Freunde. ​All das kannte ich aus meiner Heimat nicht. Meine Eltern trennten sich als ich neun war, in der Schule war ich immer Außenseiter. Beim Sport war ich zwar immer dabei, gehörte aber nie wirklich dazu. Freundschaften waren eine Rarität und oft nicht von Dauer. Demnach brach für mich eine Welt zusammen, als ich wieder zurück nach Deutschland musste, denn in Kanada fühlte ich mich wirklich Zuhause. Ich war endlich angekommen. Ich stellte meinem Arzt also die Frage, warum es in Kanada so anders war. Seine Antwort war unerwartet direkt und zunächst irritierend. Aber im Grunde hätte sie treffender nicht sein können. "Sie sind ein Alien.", sagte er. "In Kanada hatten die Menschen eine Erklärung für Ihr Anderssein. Sie waren schließlich die Deutsche und die Deutschen sind halt komisch. Hier in Deutschland haben die Menschen für Ihr Anderssein keine Erklärung. Sie sind also fremd und davon muss man sich fernhalten. Sie sind ein Alien." Das war einer der wichtigsten Momente in meinem Leben, denn endlich verstand ich, warum ich tun konnte, was ich wollte und trotzdem immer ein Außenseiter war und ich lernte zu akzeptieren. Von dem Moment konnte ich damit leben "anders zu sein" und habe nicht mehr unnötig alle Kraft aufgewendet um dazuzugehören, sondern ich wusste, dass es Menschen gibt, die mich genau so akzeptieren, wie ich bin. Auf alle anderen kann ich verzichten. Ich muss mich nicht verbiegen. Ich bin okay so, wie ich bin. Dieses Gefühl der Akzeptanz möchte ich mit anderen teilen. Dazu eröffnete ich 2023 meine Praxis.

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